“Surf – eat – sleep – repeat” in Playa Santa Teresa

Playa Santa Teresa sieht eigentlich ganz ähnlich aus wie Playa Guiones. Dem Strand entlang führt eine unbefestigte Erd-/Sandstrasse mit unzähligen Schlaglöchern und an dieser befinden sich Hotels und Restaurants. Das Dorf ist jedoch ein bisschen grösser und lebhafter, neu war für uns die grosse Anzahl von Supermärkten (vier Stück) und die zwei Bankomaten in Reichweite (nur 2 km Fussmarsch pro Weg). Die Lebensmittelpreise waren zum Glück etwas tiefer und touristenmässig hatte es weniger Amerikaner und mehr Europäer.

Playa Santa Teresa bei Ebbe
Playa Santa Teresa bei Ebbe

An den ersten Tagen stellten wir bei näherer Betrachtung fest, dass die Wellen sehr viel höher waren als in Playa Guiones. Dies jagte mir einen gehörigen Schrecken ein und liess mich wieder wie eine komplette Surfanfängerin fühlen. Nachdem wir dann aber eine richtig gute Surfschule gefunden hatten, wendete sich alles zum Besseren. Der Swell (dt. die Dünung) wurde kleiner und blieb konstant auf einem für uns genau richtigen Niveau. Die Surfguides fuhren uns jeden Tag zu einem Surfspot, wo die Wellen für unser Können am besten geeignet waren (d.h. Spots mit “Babywaves”). Die Fahrt dorthin war zum Teil recht abenteuerlich, z.B. zu dritt auf einem Quad mit einem mit Surfboards beladenen Anhänger oder auf dem Motorrad hinter dem Surflehrer, natürlich immer ohne Helm und Barfuss. Wir nutzten die Zeit im Wasser sehr intensiv, paddelten, bis uns fast die Arme abfielen, ritten unzählige Wellen und übten Front- und Backside Turns. Unser Teint kann sich mittlerweile sehen lassen, auch wenn wir natürlich noch lange nicht so dunkel gebräunt sind wie die Ticos.

Im Line-up mit Eduard
Im Line-up mit Eduard, unserem Surfguide
Romantic Wave
Auf der gleichen Wellenlänge 😉
Luki in action
Luki in action
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Janine in action

Ich bin sehr dankbar, dass wir an einem so schönen Ort das Surferleben in vollen Zügen geniessen durften. Jeden Tag mitten in der Natur zu sein ist extrem eindrücklich und befriedigend. Das Gefühl, wenn du auf dem Surfbrett sitzt, aufs Meer hinausschaust, neben dir Pelikane dahingleiten, du dann auch noch eine Schildkröte entdeckst und unter Wasser die Wale singen hörst, ist einfach unbeschreiblich. Ganz zu schweigen natürlich vom Gefühl das du hast, wenn du eine Welle surfst und dein Surfboard durch das Wasser zischt!

Malaà Hotel in Santa Teresa (unser erstes Zuhause)
Manalà Hotel in Santa Teresa (unser erstes Zuhause)
Unterkunft 2 in Santa Teresa (Liegestuhl)
Liegestuhl im Canaima Chill House (unser zweites Zuhause)
Unterkunft 2 in Santa Teresa (Pool)
Pool im Canaima Chill House

Uns wurde in den letzten Tagen stark bewusst, dass Costa Rica immer noch ein Entwicklungsland ist, auch wenn sein für Zentralamerika überdurchschnittlicher Lebensstandard in der Schweiz hoch gelobt wird. Eine Kanalisation existiert hier nämlich nicht und auch einen Frischwasseranschluss hat in Santa Teresa niemand. Das Dreckwasser versickert irgendwo im Boden oder läuft ins Meer. Der Abfall wird hinter dem Haus, im Fluss oder direkt neben der Strasse entsorgt. Auch am Strand befindet sich recht viel Müll, vor allem Plastik. Im Gegensatz dazu stehen die Restaurant- und Hotelpreise, die sich auf amerikanischem Niveau befinden. An den meisten Orten muss man auch in Santa Teresa mit Bargeld bezahlen. Der Grund dafür ist uns nun klar: Auf unser Nachfragen erklärten uns verschiedene Bekannte offen und ehrlich, dass sie einfach keine Steuern bezahlen wollten, da der Staat korrupt sei und das Geld nie bei den richtigen Leuten ankomme. All dies stimmt uns doch hin und wieder nachdenklich…

Die Freundlichkeit der Ticos macht uns jedoch immer wieder von Neuem fröhlich. Die Einheimischen sind wirklich sehr liebenswerte Menschen, die einem mit ihrer positiven Art einfach ans Herz wachsen! Ein gutes Beispiel hierfür ist unser Surflehrer Eduard, der jeden Tag im Wasser ist, aber immer wieder die Schönheit der Wellen bewundert und jubelt, wenn wir eine gute Welle erwischen. Und wenn er auf seinem Töff sitzt, strahlt er über beide Ohren. Wir haben uns schon öfter gefragt bzw. sehen das schon fast als erwiesene Tatsache, dass man wahrscheinlich glücklicher ist, wenn man weniger besitzt. Vielleicht sind es auch die Nähe zur Natur und die warmen Temperaturen, welche die Menschen zufrieden machen.

Après-Surf Smoothies
Après-Surf Batidos

Après-surf drinks

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Nach zehn Tagen verabschiedeten wir uns von Santa Teresa. Natürlich haben wir schon sehnsüchtig nachgeschaut, wann und wo wir das nächste Mal surfen gehen können. Vorerst wollen wir uns aber noch ein bisschen mehr von Costa Rica anschauen und brechen auf zum Regenwald.

2 thoughts on ““Surf – eat – sleep – repeat” in Playa Santa Teresa

  1. alessandra says:

    Hallo zusammen

    Fabienne und Marco haben mir von eurem Blog erzählt. Heute habe ich irgendwie daran gedacht und mich auch gleich angemeldet. Es ist sehr spannend zu lesen, was ihr bereits so alles erlebt habt und ich bin gespannt, was für tolle Geschichten noch folgen werden.
    Habt ganz viel Spass und geniesst jeden einzelnen Moment.

    Herbstliche Grüsse aus der Schweiz
    Alessandra

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